Blick von der Insel Werd auf das Vogelschutzgebiet
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Thurgau statt Spanien: Plan B am Bodensee

Nachdem wir unsere Europareise wegen der Corona-Krise abbrechen mussten, musste ein neuer Plan her. Unsere Wohnung in Zürich hatten wir untervermietet, bei unseren Eltern Unterschlupf suchen war zu riskant – wir waren also kurzzeitig obdach- und vor allem ratlos.

Zum Glück haben wir tolle Freunde und eine grossartige Grossfamilie: Lukas’ Tante bot uns an, für ein Weilchen in ihrer Wohnung in Eschenz am Bodensee unterzukommen. Da sie meistens im Haus ihres Partners lebt, war das problemlos möglich.

Und diese Lösung entpuppte sich als absoluter Glücksfall, denn die Bodenseeregion ist wunderschön.

Wir sind dann mal weg – ein bisschen anders als gedacht

Wir finden es wichtig, die Empfehlungen zur Eindämmung des Virus’ einzuhalten. Deshalb verzichteten wir in Eschenz so weit als möglich auf Kontakt mit anderen Menschen und verbrachten die meiste Zeit in der Wohnung bzw. auf dem Sitzplatz davor.

Ein paar kleine Ausflüge lagen aber drin, an Orte, wo wir entweder komplett alleine waren oder grossen Abstand zu anderen Menschen halten konnten.

Insel Werd bei Eschenz

Wenn man vom Ortszentrum von Eschenz runter zum Rhein spaziert, gelangt man zu einem etwa 200 Meter langen Holzsteg. Dieser führt zur Insel Werd, einer von drei kleinen Inseln, die sich im letzten Teil des Untersees befinden.

Die Inseln liegen in einem bedeutenden Natur- und Vogelschutzgebiet. Zahlreiche Zugvögel überwintern hier im seichten Wasser und Schilf, andere machen Rast auf dem Weg in den Süden.

Auf der Insel befindet sich ein kleines Kloster und es wird darum gebeten, keinen Lärm zu machen. Haben wir sogar geschafft.

Nussbaumersee bei Hüttwilen

Zu diesem See wollte ich schon ewig und ich freute mich wie ein Schnitzel, dass wir nun so nah waren. Also packten wir Kinder und Grillzeug ins Auto und fuhren zu dem kleinen See im Naturschutzgebiet.

Beim ersten Mal hatten wir Pech, alle Grillstellen waren schon besetzt und es war so nicht möglich, genügend Abstand zu wahren.

Beim zweiten Versuch waren wir schlauer und reisten schon früh am Vormittag an. Perfekt, wir hatten die schöne Grillstelle für uns alleine.

Klingenzell und Hochwacht oberhalb von Eschenz und Mammern

Das Tolle am Untersee ist, dass man von den Hügeln rundherum eine tolle Aussicht geniesst. Oberhalb von Eschenz befindet sich der Ortsteil Klingenzell, eine Ansammlung von Häusern um eine Kirche herum. Die Kirche ist ein Wallfahrtsort, die meisten pilgern aber wohl hoch, um die Aussicht zu geniessen oder etwas im Restaurant zu essen.

Etwas weiter in Richtung Mammern liegt die Hochwacht, dort befindet sich eine Grillstelle und ein alter Bunker. Auch hier: Traumsicht über den Untersee und rüber zur Burg Hohenklingen oberhalb Stein am Rhein.

Burg Hohenklingen oberhalb von Stein am Rhein

Auch die gut erhaltene Altstadt von Stein am Rhein wäre einen Ausflug wert – und müsste man sich nicht von allen Mitmenschen fernhalten, dann hätten wir hier bestimmt Glacépause gemacht.

Aber so fuhren wir weiter den Berg hoch und schauten uns die Burg Hohenklingen von aussen an. Eindrücklich, wenn auch für meine Höhenangst schon ein bisschen zu steil.

Danach war wieder Würste grillieren angesagt. Oberhalb der Burg gibt es eine riesige Wiese mit mehreren Grillstellen. Der Blick geht runter auf Eschenz, Stein am Rhein und die Insel Werd. Könnte kaum besser sein.

Strandbaad Staad oder «Buebebadi» in Eschenz

Der Untersee, der sich von Kreuzlingen bis nach Eschenz zieht, ist wunderwunderschön. Das Wasser glitzert in verschiedenen Blautönen – von dunklem Blau über Königsblau bis zu Türkis ist alles dabei. Das macht Lust, ins Wasser zu springen und sich abzukühlen.

Was im März keine so gute Idee wäre, ist im Sommer an verschiedenen Stellen möglich. Zum Beispiel im Strandbad Staad, der «Buebebadi», in Eschenz. Hier verbrachten wir einen Strandtag, spielten mit Sand, Wasser und Steinen und fanden sogar Muscheln.

Burg Castell bei Tägerwilen

Und noch einmal hoch hinauf zu einer Burg, nämlich zur Burg Castell in Tägerwilen.

Unterhalb der Burg gibt es einen kleinen Parkplatz und dann muss man noch eine Viertelstunde hochlaufen zur Burgruine. Gut erhalten bzw. restauriert ist der Westturm, dieser wurde zur Aussichtsplattform ausgebaut.

Ansonsten sind man von der grossen Anlage einige Mauern und ein Teil des Ostturms erhalten, die Grösse der ehemaligen Burg lässt sich so erahnen.

Heute gibt es auch eine Grillstelle in der Ruine.

1 Kommentar zu “Thurgau statt Spanien: Plan B am Bodensee

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