Reiseplanung ist eine anstrengende Sache. Wir wollen den perfekten Ort und die perfekte Unterkunft finden. Unsere Ansprüche sind hoch: Wir wollen in die Natur, brauchen aber ÖV-Verbindungen. Das ist schon per se eine Herausforderung in Italien. Am Meer soll es sein oder zumindest an irgendeinen Tümpel. Wir brauchen W-Lan in der Unterkunft, einen Aussenbereich, in dem sich die Kinder frei bewegen können, zwei Zimmer mindestens.
Zum Glück komme ich auf die Idee, eine Freundin nach Tipps zu fragen – und so landen wir im Naturpark San Bartolo bei Pesaro, auf dem Camping Paradiso, in einem kleinen Bungalow mit Blick auf die Hügellandschaft der Marken. Mehr zum Camping ganz unten.
Pesaro – Bagni, Velos, Sonnenschirm
Pesaro liegt auf halbem Weg zwischen Apulien und Zürich und ist somit ideal für unseren Heimweg. Die Stadt mit 90‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt an kilometerlangen Adriastränden, gesäumt mit Bagni, die jetzt im Juni schon gut besucht, aber nicht überfüllt sind.
Pesaro ist etwas, was wir in Italien bisher noch nicht gesehen haben: eine Fahrradstadt. Jung und Alt sind mit dem Drahtesel unterwegs, in jeder Gasse kommt einem jemand entgegengeradelt. Und überall lehnen Velos an den Wänden, bevorzugt dort, wo auf einem Schild steht «Fahrräder anlehnen verboten».
Pesaro – Altstadt und Lungomare
Die kleine Altstadt durchbummeln wir schnell, sie ist nicht aufregend, aber durchaus sehenswert. Ganz anders als die kitschig-schöne Altstadt von Monopoli, zigmal sauberer als das quirlige Salerno (dafür weniger charmant), nicht so aussergewöhnlich wie Gaeta.
Als wir Richtung Lungomare laufen, sehen wir von weitem die Skulptur «Sfera Grande», dahinter das glitzernde Meer. Es ist heiss und wir sind hungrig. Ab ins Restaurant.
San Bartolo – 130 Meter über Meer
Mit dem Shuttlebus von Pesaro fahren wir nach San Bartolo zu unserem Camping. Der Bus rast durch die Wälder, immer wieder geniessen wir eine tolle Aussicht über die Hügel der Marken, die ein wenig an die Toscana erinnern.
Rechts geht es an einigen Stellen steil herunter – rund hundert Meter tiefer als wir liegt das Meer. Wir sehen ganz kleine Menschen, die an den einsamen Stränden baden, Segelboote, die langsam vorbeiziehen. Die Steilküste ist teils üppig grün und bietet einen wunderschönen Kontrast zur blauen Adria.
Fiorenzuola – Bildbuchborgho
Das kleine Dörfchen im Naturpark gehört zu den «schönsten Dörfern Italiens». Ein paar Gässchen, ein kleiner Laden, einige Restaurants und eine Strasse, die runter zum Meer führt. Viel erleben kann man hier nicht.
Rennrad- und Motorradfahrer legen hier eine Pause ein, bevor sie weiter über die Panoramastrasse brausen (oder keuchen, je nach Richtung). Wir stiefeln durch die Gassen und bringen dann gekonnt die Bedürfnisse von Kindern und Eltern zusammen: Auf dem Spielplatz hat man eine tolle Aussicht auf das Meer.
Camping Paradiso im Naturpark San Bartolo
Der Campingplatz Paradiso liegt direkt an der Panaromastrasse, die durch den Naturpark San Bartolo führt. Auf der einen Seite die Steilküste, auf der anderen der Blick über die Hügel – ein wunderschön gelegener Ort. Und für uns ganz wichtig: mit dem Bus erreichbar. Der fährt zwar nicht allzu oft, aber für einen Besuch und Einkauf im 30 Minuten entfernten Pesaro reicht das.
Der Camping hat klassisch Stellplätze für Gefährte und Zelte und dazu einige hübsche Glamping-Unterkünfte. Wir wohnen in einem kleinen Bungalow, der mega gemütlich ist. Zwei kleine Zimmer, eine Küche, ein Badezimmer und eine Veranda mit Tisch. Alles ist durchdacht konzipiert und eingerichtet. Zu viert schon eng, aber weil man eh meistens draussen ist, ist das kein Problem.
Auf dem Campingplatz gibt es einen tollen Pool, einen Mini-Shop und einen Take Away, bei dem man Getränke, Kafi und Gipfeli sowie auf Vorbestellung Pizza bekommt. Die Stimmung und die Mitarbeitenden (ein Familienbetrieb) sind ruhig und freundlich.
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