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Perpignan mit Kindern: Die Pyrenäen-Kleinstadt ganz gross

Wo liegt eigentlich Perpignan? Vor einem Jahr konnten wir diese Frage ohne Hilfe von Google Maps nicht beantworten. Was wir aber wussten: In Perpignan hält der TGV. Und weil wir planten, Europa mit dem Zug zu bereisen, fingen wir an zu recherchieren. Wo liegt Perpignan? Was gibt es dort zu sehen? Lohnt sich ein Besuch in Perpignan mit Kindern?

Perpignan: Eine katalanische Kleinstadt in Frankreich

Perpignan liegt in Frankreich, einige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Perpignan ist klein und ist damit auch gut für Ferien mit Kindern geeignet. Denn die Stadt lässt sich prima zu Fuss erkunden und es müssen keine grosse Distanzen zurückgelegt werden. Zudem ist sie gut erreichbar und der Bahnhof, an dem Züge aus Marseille, Barcelona und Paris halten, liegt nahe am Zentrum.

Reisebericht Perpignan mit Kindern: Spielplätze, enge Gassen und mediterranes Feeling

Es ist schon Abend, als wir in Perpignan ankommen. Die Sonne steht tief und taucht die Strasse zum Bahnhof in ein goldenes Licht. Es ist Anfang März, knapp 20 Grad warm – und wir sind sofort verliebt.
Bei den Kindern dauert es noch etwas mit der Liebe: Nach vier Stunden Zugfahrt von Lyon haben sie null Lust, jetzt noch zum Hotel zu laufen.

Zum Glück dauert es nur einige Minuten zu unserem Hotel, dem kleinen Boutique-Hotel Nyx, in dem wir ein Familienzimmer beziehen. Es ist sehr knapp bemessen für vier Personen, dafür gemütlich und stylisch. Rezeption, Lounge und Frühstücksraum befinden sich im Erdgeschoss. Dort wird man von den freundlichen Besitzern und ihrem Team herzlich willkommen geheissen, mit Tipps für Perpignan eingedeckt und mit regionalen Spezialitäten verköstigt.

Kleine Plätze und grosse Augen

Am nächsten Tag begrüsst uns die Sonne, die durch das Zimmerfenster scheint und nach einen ausgiebigen Frühstück ziehen wir los, um Perpignan zu erkunden.

Wir Erwachsenen sind typisch Touri mit Stadtplan und Kamera ausgerüstet, die Kinder etwas cooler mit ihren Trottinetts unterwegs. Wir laufen Richtung Innenstadt, auf der kleinen, palmengesäumten Place Arago machen wir eine erste Pause. Die Kamera ist im Dauereinsatz.

Weiter geht es durch enge Gassen – klick, klick, klick – zur Place de la République. Dort findet gerade ein Treffen von Oldtimer-Vespas statt und es herrscht ein riesen Trubel. Die Kinder sind so fasziniert davon, dass sie fast übersehen, dass es auf dem Platz auch noch ein Karussell hat. Als die Vespafahrer dann mit lautem Geknatter und einer gigantischen Rauchwolke davonziehen, entdecken sie es doch noch.

Während die Kinder Runde um Runde auf dem Karussell fahren, lassen wir Erwachsenen den Platz auf uns wirken. Rundherum hat es hübsche Häuser, auf dem Platz selber einen kleinen Markt und ein Café, in dem wir einen Espresso trinken.

Die Sonne scheint uns ins Gesicht und wir sind glücklich.

Enge Gassen und tröstende Spielplätze

Wir schlendern weiter durch die kleinen Gassen und verlieren trotz Stadtplan so langsam die Orientierung. Zum Glück ist die Innenstadt sehr überschaubar und plötzlich finden wir uns dort wieder, wo wir tatsächlich hinwollten: Beim Castillet. Dieser Turm ist ein Überbleibsel der alten Stadtmauer und war auch einmal ein Gefängnis.

Wir denken uns Räubergeschichten aus und füllen den Bauch mit feinen Glace.

Weiter geht es durch das Gassengewirr und dann über eine grosse Strasse zu den Allées Maillol. Die Allee tönt spektakulärer als sie ist – ein paar Bäume, einige Sitzbänke und Kies. Dieser bringt unsere Trottinett fahrende Kinder arg zum Fluchen. Und schliesslich auch zum Fallen – unser Sohn war auf dem unebenen Boden zu schnell unterwegs. Ein hilfsbereiter Mann versucht, ihn zu trösten. Da er aber nur Französisch spricht, dringen seine beruhigenden Worte nicht zum Verunfallten durch.

Zum Glück ist nun der Park Bir Hakeim mit angrenzendem Spielplatz nicht mehr weit.

Mediterranes Feeling und noch mehr Spielplatz-Spass

Nachdem sich die Kinder ausgetobt haben, geht es wieder zurück in Richtung Place Arago. Wir peilen ein spätes Mittagessen (oder frühes Znacht, wie man will) an. Entlang der grossen Strasse geht es vorbei am Castillet und dann ans Quai Sébastian Vauban.

Der kleine Fluss glitzert in der Nachmittagssonne und im Hintergrund sind die schneebedeckten Pyrenäen zu sehen. Mit den Palmen ergibt das eine fotogene Kulisse, die wir selbstverständlich x-fach ablichten.

Nun aber knurrt der Magen gewaltig und wir laufen zur Place Arago und setzen uns im Restaurant Café Vienne an einen Tisch. Wir bestellen mediterrane Köstlichkeiten und Rosé und freuen uns, dass wir hier sind. Dass der Spass bald zu Ende sein wird, wissen wir hier noch nicht.

Mit vollen Bäuchen nehmen wir die letzte Etappe in Angriff – den Rückweg zum Hotel. Die Kinder haben keinen Bock mehr, verständlich. Zum Glück stossen wir auf halbem Weg auf einen weiteren Spielplatz.

Perpignan mit Kindern: Eine Stadt, die der ganzen Familie gefällt

Der kurze Aufenthalt in Perpignan hat uns allen gefallen. Die Stadt ist für Kinder super geeignet: Es hat viele Plätze, auf denen sie rumrennen können, abwechslungsreiche Spielplätze, auf denen sie sich austoben können und in den Restaurants und Cafés sind sie herzlich willkommen.

Aber auch für Erwachsene bietet Perpignan viel: Sie ist kulturell und historisch sehr spannend, die kleinen Gassen und Plätze sind lebendig und man entdeckt überall spannende Dinge. In ein bis drei Tagen hat man die Stadt sicher gesehen, je nachdem, ob man sich die Sehenswürdigkeiten eher kürzer oder länger anschauen will.

Wer länger in der Stadt bleibt, sollte auch unbedingt einen Ausflug ans Meer machen und den Palais des Rois de Majorque besichtigen – das lag bei uns zeitlich nicht drin.

1 Kommentar zu “Perpignan mit Kindern: Die Pyrenäen-Kleinstadt ganz gross

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