«Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?« Getreu diesem – auch corona-bedingten – Motto verbringen wir Ferien in der Heimat, genauer gesagt in der Romandie, der französischsprachigen Schweiz.
Und yes!, pardon: oui! das lohnt sich.
Zwar nicht komplett französischsprachig, aber doch wunderbar anders als das bekannte Zürich, präsentiert sich die Region um den Murtensee. Dieser kleine See liegt östlich des Neuenburgersees und ist ein Teil des Drei-Seen-Landes mit Murten-, Neuenburger- und Bielersee.
Wir zeigen euch einige Ausflüge und Ziele um den Murtensee, die sich speziell für Familien mit kleinen Kindern eignen.
Zähringerstadt Murten
Murten zählt wohl zu den schönsten Kleinstädten der Schweiz. Wir besuchen das Städtchen am See bei durchzogenem Wetter und während der Corona-Pandemie. Trotzdem ist Murten an diesem Tag gut besucht und ich kann mir vorstellen, dass es normalerwiese touristisch recht abgeht hier.
Wir parken das Auto am See und tippeln über eine steile Treppe hoch in die Altstadt. Der Blick runter zum See ist schon mal nicht schlecht. Oben angekommen geht es für einen kurzen Abstecher zum Schloss, wieder mit wunderbarem Blick auf den Murtensee.
Anschliessend spazieren wir durch die Gässchen, bewundern die herzigen Häuser und kommen dann zur Ringmauer. Auf die kann man hochsteigen und die gesamte Mauer, die Murten umgibt, ablaufen. Das begeistert kleine Ritterfans und auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten – Aussicht über die Stadt und auf den See sowie Einblicke in Gärten und Hinterhöfe sind garantiert.









Die Grotten vom Mont Vully
Im ersten Weltkrieg grub die Schweizer Armee Grotten in den Sandstein auf dem Mont Vully, ein System von Höhlen und Stollen entstand.
Heute kann jede*r diese Grotten im Wald besuchen und besonders für Kinder ist das ein kleines Paradies. Nach Lust und Laune können sie in den Höhlen auf Entdeckungsreise gehen, dort rein, da wieder raus, hochklettern auf die Felsen und auf dem Füdli runterrutschen.
Eine Taschenlampe lohnt sich, einige Gänge führen recht weit in den Berg hinein und sind zappenduster. Die Höhlen sind über einen steilen Waldweg vom Restaurant Mont Vully zu erreichen.
Übrigens: Die Terrasse des besagten Restaurants sieht auch nicht schlecht aus (nicht probiert) und der Wein der Vully-Rebberge auch nicht (probiert und für gut befunden).





Römerstadt Avenches
Und noch einmal ein kleines, aber wunderschönes Städtchen: Avenches. Bekannt ist es wegen seinem Musikfestival in der römischen Arena. Diese ist Zeugin einer Zeit, in der Avenches noch Aventicum hiess und eine grosse Bedeutung hatte – good old Römerzeit.
Wir treffen keine Römer und auch nur ganz wenige Aventikaner (??), als wir durch die Gässchen schlendern, alles ziemlich verschlafen hier, aber hübsch. Was wir sehen, gefällt uns: Bunte, kleine Häuser, eine schöne Kirche, das besagte Amphitheater, ein Schloss und ein … yess, Spielplatz.
Hier könnte man sicher länger bleiben und sich historisch weiterbilden. Oder – wie wir – auf dem Spielplatz abhängen und die Sicht geniessen.





Der Strand von Salavaux
Eigentlich wollten wir ja im Frühling ans Meer, ans imposante Mittelmeer, und nicht an einen Tümpel wie den Murtensee.
Aber, Corona hat uns nun mal und Tümpel hin oder her, am Murtensee kommt man dem Strandfeeling doch erstaunlich nahe – nämlich am Strand von Salavaux.
Wir haben immerhin einen Tag Wetterglück und so packen wir am Vormittag die Sändelisachen ein und pilgern runter zum Sandstrand. Ja, richtig gelesen, Salavaux ist ein SANDstrand. Offenbar sogar einer der längsten natürlichen Sandstrände an einem See Europas. Und man sieht vom Strand die Berge, namentlich Eiger, Mönch und Jungfrau. Da kann das Mittelmeer aber einpacken, du.
Es ist Montag, es ist Frühling, es ist menschenleer und wunderschön. Die Bilder sprechen für sich.









wunderbare bilder und lockerer, aber trotzdem informativer kommentar – kurzum lesespass!
Danke für diese Rückmeldung, das freut mich sehr!
Das bringt mir Murten und Umgebung wieder in Erinnerung, viele Jahre nicht mehr besucht. Letztmals mit Brüdern und der längst verstorbenen Mutter. Da will ich wieder hin, Ausgangsort für Velotouren und Schifffahrt.
Danke für die Anregung.
Ein Besuch lohnt sich wirklich! Es ist sicher auch spannend zu sehen, wie sich die Region verändert hat seit deinem letzten Besuch dort.
Vielen Dank für die anschaulichen Schilderungen, Jetzt weiss ich endlich, was es mit diesen mysteriösen Grotten auf sich hat.
Für die Kinder war das ein Riesenpass! Ich selber hatte fast ein wenig Platzangst. Ich hab mich dann eher an der Aussicht über die Rebberge und den See erfreut. 🙂
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