Wir lieben Städte und wir lieben kurze Auszeiten. Deshalb machen wir regelmässig kleine Städtetrips in der Schweiz oder im nahen Ausland. Basel haben wir im Sommer erkundet, im Winter zieht es uns nach Bern.
Das Wetter in Bern ist typisch Schweizer Winter – arschkalt, düster, regnerisch, ungemütlich. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – verbringen wir drei wunderbare Tage in der Hauptstadt. Weil wir wetterbedingt gar nicht so viel machen können, chillen wir viel. Und das passt zu Bern – rühmt sich die Hauptstadt doch, ein gemütlicher Gegenpol zum hektischen Zürich zu sein.
Unsere Unterkunft – die Jugendherberge mit der Top Lage
Unsere Tochter will regelmässig wieder nach Bern reisen. Und das liegt nicht an der schönen Altstadt oder an der Aare, sondern einzig und allein am Spielzimmer der Jugi Bern. In diesem sind Duplo und Bauklötze zu finden, diverse Rutschautos und Büchlein und sogar ein Töggelikasten.
Aber auch sonst hat die Jugi Bern einiges zu bieten. Ein Pluspunkt ist die zentrale Lage: Nach vorne geht der Blick auf die Aare, nach hinten hoch zum Bundeshaus. Der direkte Blick von unserem – spartanisch, aber funktional eingerichteten Vierbettzimmer – geht aber in ein kleines Wäldchen direkt unterhalb des Bundeshauses. Dort beobachten wir Eichhörnchen beim emsigen Nüssesammeln und verschiedene Vögel.
Auch ausprobiert in der Jugi: Den Zmorge, die Café-Ecke, den Znacht. Alles freundlich, günstig, unkompliziert.
Stadtrundgang – vom Mattenquartier zum Bärengraben
Am Tag eins wagen wir uns raus in den Nieselregen und locken die Kinder mit dem Versprechen, echte Bären mitten in der Stadt zu sehen. Die Idee ist absoluter Mumpitz, aber das schnallen wir erst später.
Wir verlassen also die Jugi und laufen Richtung Mattenquartier. Das direkt an der Aare gelegene Quartier ist mir vor allem ein Begriff, weil es bei Hochwasser der Aare regelmässig geflutet wird und man das dann im TV sieht. Dass es dort so schön ist, war mir bislang gar nicht bewusst.
Über die Nydeggbrücke gelangen wir zum neugestalteten Bärengraben. Wer leider fehlt, sind die Bären. Die halten bei unserem Besuch mitten im Winter längst Winterruhe. Hätten wir auch früher draufkommen können.
Marzilibad – Besuch im Freibad bei eiskalten Temperaturen
Tag zwei verbringen wir hauptsächlich im geliebten Spielzimmer der Jugi. Das Wetter lockt einem nicht nach draussen, aber irgendwann wird’s drinnen doch langweilig. Wir suchen uns die nächstgelegene Sehenswürdigkeit raus und machen uns auf den Weg ins bekannte Marzilibad. Im Sommer ist das Marzili der Place to be, um sich abzukühlen, im Winter und für uns steht was anderes im Fokus: Der Spielplatz!
Altstadt und Münster – UNESCO Weltkulturerbe im Schnelldurchlauf
Hoch oben über der Aareschlaufe thront die Berner Altstadt. Die gut erhaltenen alten Häuser, die berühmten Laubengänge mit den zig Lädeli, die Brunnen und Kirchen, sie alle machen die Altstadt von Bern zu etwas ganz Besonderem.
Auch wenn uns die Altstadt sehr gefällt, ist es die Kälte, die uns am intensivsten beeindruckt. Die Kinder zieht es zurück ins Spielzimmer.
Als es am nächsten Tag sonnig ist, kehren wir noch einmal zurück in die Altstadt und besuchen die Münster-Plattform. Läck, ist das hoch! Ich kann fast nicht herunterschauen, wage aber doch ein paar Blicke runter zur Aare, ins Mattenquartier und die verwunschenen Gärten am Hang. Eindrücklich!
Die Kinder rennen derweil auf der Plattform herum und vergnügen sich auf dem Mini-Spielplätzchen. Praktisch: Auch ein WC ist vorhanden.
Rosengarten – Bern zeigt sich von einer anderen Seite
Zum Abschluss fahren wir raus aus der Altstadt zum Rosengarten. In diesem Park haben wir eine tolle Sicht auf die Altstadt, das Münster und die Aare. Auf dem grossen Spielplatz sind die Kinder gut beschäftigt und es gäbe sogar ein Restaurant, das wir allerdings auslassen.
Kalt ist es am dritten Tag in Bern immer noch, aber immerhin hat es in der Nacht geschneit. Während der Schnee in der Innenstadt schon fast wieder weg ist, ist er hier im Rosengarten, der etwas höher liegt, liegen geblieben. Wir bauen Schneemänner und -frauen und essen mit klammen Fingern unser Picknick.
Und das heisst es schon: Ade Bern. Ab in den warmen Zug nach Züri.
Wir haben einiges ausgelassen, was man in Bern noch sehen könnte / müsste. Zum Glück ist es von Zürich nach Bern ja nicht weit.
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