Ach Rom. So viel wurde schon über diese Stadt geschrieben und erzählt. Alle Wege führen hierhin, in die ewige Stadt, zum Ursprung des alten Roms, man muss sie einfach mal gesehen haben …
Nach zwei Wochen Rom finde auch ich: Ein Besuch in Rom lohnt sich. Was ich auch finde: Die Stadt hat mich erschlagen. So viele Menschen, so viele Sehenswürdigkeiten, da bin ich überfordert. Weil es mir schwerfällt, mich zu fokussieren. Weil man ja noch dieses und jenes tun könnte, weil es ja noch das eine und das andere zu sehen gäbe. Weil die Bedürfnisse und Interessen von Erwachsenen und Kindern bei einer Städtereise nach Rom teils meilenweit auseinanderliegen.
Also: Zeit und Mut zur Lücke mitbringen.
Viertel in Rom
Was mich an Rom am meisten fasziniert, sind die grossen Unterschiede zwischen den einzelnen Vierteln (von uns Schweizern «Stadtquartier» genannt, von den Römerinnen als «Rione» bezeichnet). Wir besuchen nur einige davon, die Vielfalt wäre noch grösser.
Aventino
In diesem vornehmen, ruhigen Rione wohnen wir und entsprechend oft sind wir dort unterwegs. Auf dem Aventin passiert nicht viel, ein Spaziergang durch die grünen Strassen mit den schönen Häusern lohnt sich aber.
Trastevere
Trastevere liegt auf der anderen Flussseite – jenseits des Tibers (tras – tevere). Schmalle Gässchen, unzählige Restaurants, ein botanischer Garten. Wir essen Pizza, schlendern über die Piazza und durch die Gässchen und steigen dann hoch zum Belvedere di Gianicolo.
Testaccio
Testaccio liegt südlich des Aventins und ist ein echtes Wohnquartier. Hier erlebe man das echte Rom, wurde uns von einer dort wohnhaften Frau gesagt. Es sei ein wenig wie ein Dorf, man kenne sich.
In Testaccio war früher der Schlachthof Roms angesiedelt und das Viertel wurde als Arbeiterquartier konzipiert. Heute finden wir hier den tollen Friedhof Cimitero Acattolico, den Mercato di Testaccio und die lebhafte Piazza di Testaccio, die am späteren Nachmittag von Familien bevölkert wird.
Innenstadt und antike Stätten
Hier steppt der Bär! Die meisten bekannten Sehenswürdigkeiten Roms sind hier zu finden – Kolosseum, Forum Romanum, Trevi-Brunnen etc. Auch in der Innenstadt flanieren wir durch die Gässchen und gönnen uns ein Glace.
Monti
Wir sehen nicht viel von Monti – aber was wir vom Quartier zwischen Colosseo und Bahnhof Termini sehen, gefällt uns. Schmale, blumengeschmückte Gässchen, viele Restaurants, die ihre Tische auf die Gasse stellen und eine Piazza mit Brunnen. Wir essen Gelato auf der Piazza und nehmen einen Aperitivo in einer der vielen Bars. So gemütlich.
Parks in Rom
Das hätte ich nicht erwartet: Rom ist eine sehr grüne Stadt. Überall Bäume, blumen- und pflanzengeschmückte Häuser und Gassen sowie riesige Parks. Wir ziehen uns als Sightseeing-Ausgleich gerne in diese grünen Oasen zurück, zumal es in vielen Parks auch einen Spielplatz gibt.
- Villa Borghese (mit Spielplatz)
- Giardino degli Aranci
- Orto Botanico di Roma
- Mole Adriana bei der Engelsburg (mit Spielplatz)
- Colle Oppio (mit Spielplatz)
- Villa Celimontana (mit Spielplatz)
- Circo Massimo
- Cimitero Acattolico
Monumente und Plätze in Rom
Die alten Römer sind faszinierend. Vor mehr als 2000 Jahren haben sie in Rom den Grundstein für ein Weltreich gelegt und in vielen Dingen ein erstaunlich modernes Leben geführt. Vieles ist davon erhalten geblieben und kann heute besucht werden. Spannend, eindrücklich, proppenvoll.
Aber auch das moderne Rom ist voll mit Sehenswürdigkeiten – und Menschen (hab ich schon erwähnt, I know).
Kolosseum
Zweifelsohne ein eindrücklicher Bau: Das Kolosseum zeugt von der grandiosen Baukunst der alten Römer. Auch die Geschichte ist eindrücklich: Innert nur acht Jahren gebaut (with a little help from my slaves, klar), wurde das Kolosseum lange Zeit für spektakuläre Shows genutzt.
Anfangs wurde es mit Wasser geflutet, um Seeschlachten nachzuspielen, mit der Unterkellerung wurde dies später unmöglich. Am häufigsten wurden im Kolosseum Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen gezeigt, mit oft fatalen Folgen für die Beteiligten. Schätzungen zufolge starben hunderttausende Menschen und Millionen von Tieren im Kolosseum. Der Eintritt war übrigens für alle freien Römer kostenlos.
Das ist er auch heute noch manchmal – jeden ersten Sonntag im Monat. Auch wir wollen Gratistickets ergattern, geben diesen Plan aber angesichts der Schlange am Ticketschalter gleich wieder auf. Ein paar Tage später besuchen wir das Kolosseum für 36 Euro (die Kinder sind gratis), die Tickets kaufen wir vorab im Internet. Eindrücklich. Und voller Menschen (jaja).
Palatin und Forum Romanum
Mit dem gleichen Ticket geht’s tags darauf auf den Palatin, der als Gründungsort des alten Roms gilt. Der Park mit den vielen Palastruinen ist eindrücklich und erstaunlich ruhig. Von hier oben hat man einen tollen Blick auf den Circus Maximus, das Kolosseum und das Forum Romanum.
Letzteres haben wir aufgrund der Hitze und der vielen Menschen (ach ja) relativ rasch durchschritten.
Circus Maximus
Ruhiger als im Kolosseum und Forum Romanum geht es im Circus Maximus zu und her. Das erstaunt mich, ist doch auch dieses Bauwerk historisch bedeutend. Im Circus Maximus führten die Römer die beliebten Wagenrennen durch.
Heute gibt es einen kleinen Bereich mit Ruinen, den man mit oder ohne VR-Brille besuchen kann, der Rest wird als Park genutzt.
Piazza Navona, Trevi-Brunnen, spanische Treppe
Auch sie haben ihre Ursprünge im alten Rom, doch davon zeugt heute nichts mehr: die Piazza Navona und der Trevi-Brunnen. Sie und die Spanische Treppe gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt von Rom. Und sind entsprechend gut besucht (hehe).
Wir besuchen die drei ohne Absicht: Auf der Suche nach einem Kleiderladen läuft Lukas zufällig am Trevi-Brunnen und der Spanischen Treppe vorbei (setzt sich aber natürlich nicht hin, das ist nämlich seit 2019 verboten). Über die Piazza Navona stolpern wir auf dem Weg ins 3D-Kino. Hübsch.
Belvedere di Gianicolo
(Ent)spannender finden wir den Aufstieg zum Belvedere di Gianicolo. Von Trastevere geht’s hoch, vorbei an der Fontana dell’Acqua Paola, durch ein üppiges Waldstück bis zum Aussichtspunkt. Hier steht nicht nur eine Statue von Giuseppe Garibaldi, sondern auch mehrere Foodwägeli, die einem mit Caffè, Gelato und Fast Food versorgen. Hauptargument ist aber die Sicht auf die Stadt.
Städtereise nach Rom – geeignet für Kinder und Erwachsene?
Grossstädte sind überwältigend, insbesondere für Kinder. Und Städtereisen sind oft eher etwas für Erwachsene und weniger interessant für Kinder. Dies ist ein gängiges Klischee und in unseren Augen nicht unbedingt falsch. Trotzdem: Städtereisen und ein Besuch in Rom sind auch für Familien ein tolles Erlebnis. Mehr darüber schreiben wir bald.
0 Kommentare zu “21 Tipps für Rom – Städtereise für Erwachsene und Kinder”